Ringmauer, Murten, 2013
Wettbewerb Parkhaus Murten Ost

Ansicht Nord
Ansicht West
Schnitt längs

Plan E0
Plan E2
Plan E3



Der mittelalterliche Stadtkern Murtens wird von einer prägnanten Stadtmauer und einem umlaufenden Burggraben umgeben. Anschliessend an diesen Burggraben lässt sich auch heute noch die frühere Allmend - ein die Stadt umgebender Grüngürtel erkennen. In eben diesem Grüngürtel befindet sich das neue Parkhaus. Mit seinem abgerundeten Körper und der Materialisierung in Ziegel tritt es in einen engen Dialog mit der Stadtmauer. Durch das Zurückweichen von der nördlichen Grundstücksecke wird die Sicht auf die Stadtmauer bei der Anfahrt nach Murten nicht beeinträchtigt. Vom nur zwei Geschosse in Erscheinung tretenden Volumen an der Meylandstrasse entwickelt sich der Baukörper zur Bernerstrasse hin zu einem urbaneren Massstab. Einstülpungen der Fassade in das Volumen artikulieren die Ein- und Ausfahrt sowie den Hauptzugang der Fussgängererschliessung.
Die offene Ziegelfassade gibt dem klaren Volumen eine die Massivität der Stadtmauer kontrastierende Leichtigkeit.
Der Vorplatzbereich zum Bernertor wird gestärkt und schafft ein neues Entrée für Murten.
Eine textil anmutende Hülle prägt sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch das innere Erleben des Parkhauses. Durch die individuelle Verschiebung und leichte Verdrehung der einzelnen Ziegelsteine entsteht ein weich fliessendes Gewand, das je nach Position des Betrachters und Sonnenstand seine Wirkung ändert. Ein CNC gesteuertes Herstellungsverfahren ermöglicht die wirtschaftliche Herstellung dieser aus individuell positionierten Ziegelsteinen bestehenden Fassadenlemente.
Aus der Kombination eines altbekannten, traditionsreichen Baumaterials entsteht mit zeitgenössischen Entwurfs- und Konstruktionstechniken eine neue, architektonisch hochwertige Materialität, welche den ansonsten funktional bestimmten Bautyp veredelt.



Credits:
Gramazio Kohler Architects, Zürich

In Zusammenarbeit mit: Birk Heilmeyer und Frenzel
Auftraggeber: Stadt Murten
Mitarbeiter: Sarah Schneider (Projektleitung), Matthias Helmreich, Philipp Hübner, Marco Jacomella
Beratung: Poyry Infra AG (Brandschutz,HLK)

Ausgewählte Experten: Halleringenieure AG (Baustatik), mavo GmbH (Landschaftsplanung)