Bürogebäude, Zürich, 2009
Wettbewerb

Das Projekt nutzt das von den Baulinien vorgegeben maximale Bauvolumen und präsentiert sich auf der Stampfenbachstrasse als eigenständiger Baukörper. Die Fassade nimmt die horizontale Gliederung der umliegenden, den Strassenzug charakterisierenden, Verwaltungsbauten auf. Durch das Zurückversetzen des Erdgeschosses zur Leonardstreppe entsteht auf Strassenniveau eine offene Ecke. Diese erlaubt einerseits eine zentrale, grosszügige und witterungsgeschützte Erschliessung für die Büroliegenschaft.

Die Büroflächen sind um eine kompakte Kernzone organisiert, die räumlich dennoch grosszügige gestaltet ist. Der Kern umfasst die vertikale Erschliessung, Sanitär- und Nebenräume sowie sämtliche Technikschächte. Der Treppenraum wird über ein Dachfenster belichtet und ist dreiseitig zu den Bürogeschossen hin verglast.

Die Fassade des Bürogebäudes wird durch eine schlichte, aber markant horizontale Klinkersteinbrüstungen architektonisch gegliedert. Durch eine leichte Drehung der einzelnen Klinkersteine entstehen innerhalb der Brüstungsbänder fliessende, horizontale Zeichnungen, welche sich um das ganze Gebäude ziehen und mit der ansonsten strengen Schlichtheit der Architektur in einen Dialog treten. Die Brüstungen muten trotz ihrer massiven Materialisierung textil und leicht an. Dieses sinnlich anmutende, konstruktive Element, welches je nach Betrachterstandpunkt und Lichtverhältnis immer neue Variationen annimmt, gibt dem Bürohaus seine Identität. Im Treppenhaus wird der Klinkerstein als Brüstungselement nochmals aufgenommen und zu einem haptischen Erlebnis. In einer Art Umkehrung der Fassade nach Innen kommen die offenen Stossfugen des Klinkersteinverbandes, welche transluzid wirken, auch im Gegenlicht zum tragen.

Credits:
Gramazio Kohler Architects, Zürich

Auftraggeber: Kanton Zürich (Baudirektion)
Mitarbeiter: Raffael Gaus, Gabriel Cuéllar, Peter Heckeroth
Ausgewählte Experten: Walt+Galmarini AG (Tragstruktur), Raumanzug (Bauphysik), Mebatech AG (Fassadenplanung)